Wissenswertes zu Gesteinen, Geologie und Landschaft. Mit ausführlichen Erläuterungen zum Gesteinsgarten im Park des Gymnasiums Tegernsee.

Die Molassezone

erstreckt sich am Nordrand der Alpen in West-Ost-Richtung von Frankreich bis nach Niederösterreich. In Süd-Nord-Richtung finden wir sie vom Nordende des Tegernsees aus einige zig Kilometer nach Norden. An vielen Stellen ist sie von eiszeitlichen Ablagerungen überdeckt.

Vereinfachte geologische Karte mit Lage der Molassezone

Vor 38 Millionen Jahren waren die Gesteine des Kalkalpins, des Flysches und des Helvetikums bereits als Gebirge vorhanden, das 6-7 km in die Tiefe reichte und stark nach Norden geschoben wurde. Aufgrund der Last des herannahenden Gebirges bildete sich nördlich des damaligen Gerbirgsrandes eine flache Mulde, die sich zweimal abwechselnd mit Salz- und Süßwasser füllte und sich bis zur Donau erstreckte. Diesen sogenannten Molasse-Trog füllte der Abtragungsschutt der jungen, sich hebenden Alpen auf. Den südlichen und von der Alpenbewegung noch erfassten Teil der Molassezone nennt man Faltenmolasse.

Neben dem Absinken des Meerestroges (Tiefe über 1 km) erfolgte eine langsame Verlagerung der tiefsten Stelle in 20-30 Millionen Jahren um 60 km nach Norden. Die älteren Molasseablagerungen wurden vor rund 8 Millionen Jahren zu langgesstreckten Mulden gefaltet (Hügel der Faltenmolasse im Voralpenland bis zum Taubenberg). Die Mächtigkeit der Schichten beträgt 1100 m.

Von Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Tegernseer Raumes sind die Ablagerungen der unteren Meeresmolasse: Pechkohle, die in den ehemaligen Bergwerken Hausham und Marienstein abgebaut wurde, Erdöl, das 1441 bei der Quirinuskapelle in Bad Wiessee frei austrat und als Heilmittel verwendet wurde, und die damals reichsten Jod-Schwefelquellen Deutschlands, die 1907 in 714 m Tiefe an Störungen der Helvetischen Zone/Flyschzone erbohrt wurden. Diese begründeten die Entwicklung Bad Wiessees zu einem bekannten Heilbad. In Tegernsee fand man man 1950 und 1957 in der Helvetischen Zone heilkräftiges Salz / Jodwasser.

Alter im Tegernseer Tal: ca. 38 bis 8 Millionen Jahre

Mit freundlicher Unterstützung durch

Hubertus Altgelt Stiftung    Landkreis Miesbach     Gymnasium Tegernsee       Loxxess      Bezirk Oberbayern

Stationen im Gesteinsgarten

Die Nummern beziehen sich auf die Nummerierung der Infotafeln bei den einzelnen Gesteinen.