Das Quartär
Mit Quartär (oder umgangsprachlich: "Eiszeitalter") bezeichnet man in der Geologie den Zeitraum von vor ca. 2,6 Millionen Jahren bis heute. Am Beginn dieser Zeit setze eine stärkere Vereisung der Arktis ein, die schließlich in eine Folge von längeren Eiszeiten und kürzeren, dazwischen liegenden, wärmeren, sogenannten "Zwischeneiszeiten" mündete. Auch heute befinden wir uns in einer solchen Zwischeneiszeit, die vor ungefähr elftausend Jahren begann.
Während der Eiszeiten waren die Alpen stark vergletschert. Das Eis strömte aus den Zentralalpen und den höheren Seitentälern in Richtung Tegernseer Tal. Der Tegernsee-Gletscher war klein im Vergleich zu den anderen Gletschern der Umgebung. An den Blaubergen war das Eis ca. 1400 m mächtig, in Gmund ca. 200 m. Das langsam fließende Eis schuf Seiten- Grund- und Endmoränen und das tiefe Becken des heutigen Tegernsees. Als es wärmer wurde und die Gletscher langsam schmolzen, brachten die Gletscherbäche zusätzlich viel Schutt (Schotter, Kies) aus den Seitentälern. Alle Orte rund um den Tegernsee sind auf Moränen- oder Kiesflächen gebaut. Einen Überblick darüber gibt die Karte auf der Seite →Eis- und Nacheiszeit.
Als Spuren des Quartär finden wir daher in unserer Region Moränen des Tegernsee-Gletschers (z.B. die Endmoräne am Nordende des Sees), Schotterflächen, Konglomerate und Gesteine, die vom Gletscher mitgeschleppt wurden.
Auch können wir heute noch eine aktive Gesteinsbildung beobachten. An einigen Stellen - insbesondere im Söllbachtal und Alpbachtal - bildet sich mit Kalktuff ständig neues Gestein.