Schrattenkalk
Besondere Eigenschaften
Der Fossilschuttkalk (umgelagerte Seichtwasserfossilien) enthält Überreste von tierischen und pflanzlichen Einzellern, Moostierchen, Muscheln und Stachelhäutern, meist kleinkugelig ausgebildet. Das sehr widerstandfähige Gestein wurde beim Ausbau der Uferstrasse verwendet.
Alter
ca. 120 Millionen Jahre
→Zeittafel
Fundort
Bayersäge / Bad Wiessee und St. Quirin / Gmund
→Geologische Karte
Klassifikation
Kreide, Unterkreide, Unterapt, Barrême
Position im Gesteinsgarten
Dünnschliff
Der Schrattenkalk besteht aus meist gut gerundeten Kalkpartikeln ungefähr gleicher Größe, was für eine Sortierung der Komponenten im bewegten Wasser spricht. Im Bild fallen besonders die gekammerten Gehäuse von Milioliden (Meeres-Einzeller) und die konzentrisch strukturierten Schnitte durch Kalkkügelchen auf. Diese Kügelchen entstehen durch schalige Anlagerung von Kalkkrusten an einen Kristallisationskeim im bewegten Wasser. Solange die Wasserenergie ausreicht, um das Kügelchen zu bewegen, kann allseitig Kalk angelagert werden. Wird das Kügelchen zu schwer, bleibt es liegen und wird Bestandteil des Meeresbodens. Die Grundmasse des Schliffs besteht aus durchsichtigem Kalkspat. Feinkörniges Material, wie z. B. Ton, wurde durch die Wasserbewegung ausgewaschen (im Gegensatz zum Seewerkalk). Durchmesser des größten Kügelchens 0,3 mm.